Fortschrittliche Hyaluronsäuretherapie bei Arthrose und Meniskusläsionen: Hymovis® und Hymovis® ONE
Arthrose ist eines der häufigsten und schmerzhaftesten Beschwerdebilder der zweiten Lebenshälfte. Auch jüngere Menschen können davon betroffen sein, allen voran Athleten mit wiederholten oder ungenügend versorgten Bandverletzungen an Gelenken. Sehr weit vorangeschrittene Arthrose, etwa an Hüfte oder Knie, erfordert zumeist irgendwann Gelenkersatz – ein zwar aussichtsreicher, aber doch schwerer Eingriff, der gut überlegt sein sollte. Behandelnde Ärzte stehen deshalb vor der Herausforderung, auch nachhaltige und effektive konservative Therapieansätze zu finden, um die Lebensqualität ihrer Patienten zu verbessern und die Operation möglichst lange hinauszuzögern.
Eine vielversprechende Behandlungsoption, die seit Jahren in der orthopädischen und sportmedizinischen Praxis Anwendung findet, ist die intraartikuläre Injektion von Hyaluronsäure (HA). Sie stabilisiert die Synovialflüssigkeit im Gelenkspalt viskoelastisch und erhält damit deren Lubrikationseffekt aufrecht (4). Die aktuelle S2k-Leitlinie der DGOOC zur Behandlung der Gonarthrose spricht sich für den Einsatz von HA-Injektionen bei Arthrose-Patienten aus, bei denen eine langfristige Schmerzmedikation kontraindiziert ist oder keine ausreichenden Ergebnisse bringt (8).
Fortschritt durch modifizierte Hyaluronsäure
Doch nicht jede Hyaluronsäure ist gleich. Mit Hymovis® und Hymovis® ONE hat der Hersteller Fidia zwei innovative HA-Produkte auf dem Markt, die durch ihre einzigartige molekulare Struktur und Flexibilität einen deutlich verbesserten Behandlungsansatz in der Arthrosetherapie versprechen. Beide enthalten die chemisch modifizierte Form von Hyaluronsäure HYADD®, bei der das niedrigmolekulare HA-Molekül durch eine hydrophobe Hexadecylamid-Seitenkette optimiert ist. Diese Seitenketten bilden durch reversible hydrophobe Wechselwirkungen in hydrophilen Umgebungen wie etwa Gelenken ein Netzwerk – das sog. MObile REticulum (MO.RE.®-Technologie) –, das sich immer wieder strukturell erholt.
Anders als quervernetzte Hyaluronsäuren, deren starre Verbindungen unter starker Belastung irreversibel brechen, weist das Produkt dadurch eine erhöhte Widerstandsfähigkeit u. a. gegen enzymatischen Abbau auf, insbesondere durch Hyaluronidasen, die im entzündeten Gelenk vermehrt vorkommen. Hierdurch wird die intraartikuläre Halbwertzeit der Substanz verlängert, was die klinische Wirkdauer signifikant verlängert.
Die modifizierte Hyaluronsäure verfügt über eine ausgeprägte rheologische Anpassungsfähigkeit, die es dem Molekül ermöglicht, bei niedrigen Scherkräften (z. B. in Ruhephasen des Gelenks) eine hohe Viskoelastizität zu bewahren, während es unter der Einwirkung großer Scherkräfte (z. B. während der Bewegung) viskos bleibt. Entscheidend ist jedoch die mobil-flexible Anpassung der HA durch die reversible Dissoziation und Assoziation der hydrophoben Seitenketten je nach Belastungssituation. Diese ist entscheidend für eine Reduktion der Gelenkreibung und den Schutz des Knorpels. In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Hymovis® Schmerzen schnell und nachhaltig reduziert und die Beweglichkeit signifikant verbessert (6).
Ein weiterer großer Vorteil ist biologischer Natur. Durch das membrangängige Molekulargewicht von 500–730 kDa kann es nicht nur die endogene Produktion schützender Hyaluronsäure unterstützen, sondern durch seine besonderen physikalischen Eigenschaften langfristig zur Regeneration der Knorpelmasse im lateralen Kniekompartiment (3) beitragen, was den Leidensdruck bei Arthrose signifikant senken kann.
Gerade bei Sportlern, die auf ihrem ursprünglichen hohen Level weitertrainieren wollen, sind diese kombinierten Langzeiteffekte von höchstem Interesse. Für Patienten mit hohem Leidensdruck oder Personen, die Schwierigkeiten haben, zwei aufeinanderfolgende Termine wahrzunehmen, kommt die Produktinnovation Hymovis® ONE in Frage. Hier ist lediglich eine einzelne intraartikuläre Injektion notwendig, die den gleichen Wirkstoff in höherer Konzentration enthält.
Vielversprechende Studienergebnisse bei Gonarthrose und Coxarthrose
Die Effekte in Bezug auf Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung wurden in mehreren Studien nachgewiesen. Demnach profitieren Patienten mit Kniegelenksarthrose nicht nur von einer effektiven Schmerzreduktion und Wiederherstellung der Beweglichkeit, sondern auch von einer minimierten Entzündungsreaktion, was die Lebensqualität und die Funktionalität des betroffenen Gelenks erheblich verbessert (1, 2). In einer großen retrospektiven Kohortenstudie wurde zudem belegt, dass durch die Anwendung intraartikulärer HA eine Knie-Arthroplastik bei Gonarthrose signifikant hinausgezögert werden konnte. Am besten schnitten Einzeldosis-Schemata ab und das Infektionsrisiko war geringer, wenn auf die gleichzeitige Injektion von Kortikosteroiden verzichtet wurde (5). Bei Coxarthrose, die oft mit erheblichen Bewegungseinschränkungen und starker Beeinträchtigung der Lebensqualität verbunden ist, zeigt Hymovis® ebenfalls vielversprechende Ergebnisse. Der biomechanische Knorpelschutz und die entzündungshemmenden Eigenschaften der modifizierten HA-Moleküle bewirkten eine deutliche Verbesserung der Mobilität und Funktionalität des Hüftgelenks in einer Kohorte aktiver Athleten (8).
Einzigartige Indikation: Hymovis® bei Meniskusläsionen
Ein Alleinstellungsmerkmal von Hymovis® ist seine Zulassung zur Behandlung degenerativer und traumatischer Meniskusläsionen. Die Menisken spielen eine entscheidende Rolle als Stoßdämpfer und Stabilisatoren des Kniegelenks; sind sie geschädigt, kommt es häufig zu einer biomechanischen Fehlbelastung des Kniegelenks, was langfristig meist zu sekundären degenerativen Veränderungen führt. In klinischen Studien konnte die zweimalige Injektion von Hymovis® an den Meniskus im Abstand von zwei Wochen dessen Regeneration signifikant fördern (Länge und Tiefe der Läsionen nahmen ab) und gleichzeitig die Gelenkfunktion durch Verbesserung der biomechanischen Gelenkeigenschaften stabilisieren, was durch MRT- mit T2-Mapping belegt wurde (2). Die Notwendigkeit von arthroskopischen partiellen Meniskektomien konnte dadurch aufgeschoben werden und wurde teilweise sogar redundant.
Fazit: Durch die langanhaltende viskoelastische Unterstützung des Gelenks und die gezielte Hemmung entzündlicher Prozesse eröffnen Hymovis® und Hymovis® ONE neue Perspektiven für eine effektive konservative Schmerztherapie und den Erhalt der Gelenkfunktion bei verschiedenen Arthroseformen und -stadien. Die einzigartige Zulassung von Hymovis® zur Behandlung von Meniskusläsionen ist darüber hinaus eine interessante Therapieoption, die statt einer Operation in Betracht gezogen werden kann.
Weiterführende Informationen
– Produktbroschüre: Hyaluronsäure & regenerative Therapie
– Hymovis® und Hymovis® ONE: Premium-Hyaluronsäure für höchste Ansprüche
– Hymovis®: Einzigartige Molekülstruktur mit dem JUMP-EFFEKT
■ Fidia Pharma. Autorin: Lilian Kura
Quellen:
Altman R, Bedi A, Manjoo A, Niazi F, Shaw P, Mease P. Anti-Inflammatory Effects of Intra-Articular Hyaluronic Acid: A Systematic Review. Cartilage. 2019; 10: 43-52. doi:10.1186/s12891-019-2667-0
Berton A, Longo UG, Candela V, Greco F, Martina FM, Quattrocchi CC, Denaro V. Quantitative Evaluation of Meniscal Healing Process of Degenerative Meniscus Lesions Treated with Hyaluronic Acid: A Clinical and MRI Study. J Clin Med. 2020; 9: 2280. doi:10.3390/jcm9072280
Henrotin Y, Bannuru R, Malaise M, Ea HK, Confavreux C, Bentin J, Urbin-Choffray D, Conrozier T, Brasseur JP, Thomas P, Hick AC, Marinello A, Giordan N, Richette P. Hyaluronan derivative HYMOVIS® increases cartilage volume and type ii collagen turnover in osteoarhritic knee: data from MOKHA study. BMC Musculoskelet Disord. 2019; 20: 293. doi:10.1186/s12891-019-2667-0
Iaconisi GN, Gallo N, Caforio L, Ricci V, Fiermonte G, Della Tommasa S, Bernetti A, Dolce V, Farì G, Capobianco L. Clinical and Biochemical Implications of Hyaluronic Acid in Musculoskeletal Rehabilitation: A Comprehensive Review. J Pers Med. 2023; 13: 1647. doi:10.3390/jpm13121647
Park JG, Sim J, Han SB. Association between intra-articular hyaluronic acid injections in delaying total knee arthroplasty and safety evaluation in primary knee osteoarthritis: analysis based on Health Insurance Review and Assessment Service (HIRA) claim database in Republic of Korea. BMC Musculoskelet Disord. 2024; 25: 706. doi:10.1186/s12891-024-07698-2
Priano F. Early Efficacy of Intra-Articular HYADD® 4 (Hymovis®) Injections for Symptomatic Knee Osteoarthritis. Joints. 2017; 5: 79-84. doi:10.1055/s-0037-1603677
Ramon B, Álvarez RG, Baró Pazos F et al. Evaluation of quality-of-life following treatment with Hymovis in patients with knee osteoarthritis and/or meniscal tear. PREPRINT 2023 (Version 2), available at Research Square. doi:10.21203/rs.3.rs-1368674/v2
Rando G, Pastorino R. Intra-articular Hymovis injection for managing hip OA in active sportsmen. A 24-month observational retrospective clinical investigation. J Clin Orthop Trauma. 2021; 22: 101594. doi: 10.1016/j.jcot.2021.101594
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. Gonarthrose. S2k-Leitlinie der DGOU. Version 4.0 vom 24.01.2024 [abgerufen 14.09.2024]