Fallbericht: Schmerzfrei zum Box-Europameistertitel dank intraartikulärer Hyaluronsäure
Mit 28 Jahren war Profiboxer Michel Schmidt auf dem besten Weg zum Europameistertitel im WBF-Cruisergewicht. Eine der tragenden Säulen im Boxtraining ist Laufen, doch hier schränkten ihn schon länger massive Knieschmerzen mit rezidivierenden Schwellungen zunehmend ein. Die Beweglichkeit des Gelenks war eingeschränkt und die notwendige Belastbarkeit nicht mehr gegeben. Weder eine Versorgung mit Kniebandagen und -orthesen noch die Anwendung verschiedener Schmerzmittel konnten seine Beschwerden auf ein Maß regulieren, das ein Weitertrainieren möglich gemacht hätte. Der Athlet dachte bereits daran, sich aus den Vorbereitungen auf die anstehende Europameisterschaft zurückzuziehen – und sogar darüber, seine Profikarriere komplett zu beenden. Zu einer zweiten Kreuzbandrekonstruktion (wenige Jahre zuvor hatte er sich bereits einer operativen ACL-Rekonstruktion unterzogen, die wegen einer Fußballverletzung notwendig war) konnte er sich zunächst nicht entscheiden. Über seine Sponsoren wurde Michel Schmidt schließlich an Dr. Thorsten Anlauf, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Hagen, verwiesen.
Bestandsaufnahme und Therapieentscheidung
Verschiedene Funktionstests zeigten eine I-Insuffizienz des medialen Seitenbandkomplexes, eine mediolaterale Rotationsinstabilität, ein positives Pivot-Shifting sowie im Extensions-/Flexionstest Gradstellungen von 0–0–140°. Der Lachmann-Test fiel positiv aus, der Meniskus war unauffällig und ein früheres Kreuzbandimplantat imponierte deutlich elongiert. Im Röntgenbild war die Beinachse gerade mit medial verschmächtigtem Gelenkspalt inklusive initialer Konsolenbildung medial fibular und tibial. Auffallend war weiterhin eine subchondrale mediale Sklerositierung, jedoch ohne Anzeichen einer Nekrose oder anderer knöcherner Läsionen. Osteoporotische Anzeichen gab es nicht; insgesamt wies die Gesamtheit der Symptome und Anzeichen auf ein degeneratives Geschehen hin.
Aus seiner langjährigen Praxiserfahrung heraus und wegen des körperlich exzellenten Allgemeinzustands des Patienten entschied sich Dr. Anlauf daher für einen Therapieversuch mittels intraartikulärer Hyaluronsäure-(HA)-Infiltration. Die klinischen Voraussetzungen und Schmidts hohe Leistungslevel legten den Einsatz des Produkts Hymovis® von Fidia nahe. Statt quervernetzter Hyaluronsäuren, deren starre Verbindungen unter größerer Belastung irreversibel brechen, enthält Hymovis® das chemisch modifizierte HA-Molekül HYADD4®. Dessen besondere Struktur mit reversibler hydrophober Wechselwirkung in hydrophilen Umgebungen wie z. B. Gelenken gewährleistet, dass sich das Molekül selbst unter hohem Druck immer wieder aufs Neue zu einem stabilisierenden Netzwerk zusammensetzt. Es verbleibt dadurch länger im Gelenk als andere HAs und schmiert den Knorpel höchst effektiv und langanhaltend – Grundlage für einen gleichzeitig mechanischen (puffernden) und biologischen (regenerationsfördernden) Effekt. Dass diese kombinierten Eigenschaften das intraartikuläre Gewebe schützen, den Stoffwechsel der Knorpelmatrix fördern und sogar eine Vergrößerung von Knorpelvolumen und -dicke bewirken können, ist in Studien belegt. (z. B. 1, 2, 3).
Direkt zurück ins Training
Bereits nach der ersten Hymovis®-Injektion sanken die Schmerzen von Michel Schmidt auf ein Niveau, das eine Weiterführung des Lauf- und Boxtrainings möglich machte. Nach einer Woche gemäß Behandlungsprotokoll erfolgte die zweite Hyaluronsäure-Infiltration. Schmidt war danach annähernd vollständig beschwerdefrei, konnte mit vollem Trainingseinsatz in die Wettkampfvorbereitung gehen und holte 2023 tatsächlich den Europameistertitel in seiner Gewichtsklasse. Nach der Meisterschaft holte er die aufgeschobene ACL-Rekonstruktion mit anschließender Rehabilitation nach. Um die Vorteile von Hymovis® aufrechtzuerhalten, wurde ihm empfohlen, auch in der Folge jährliche bedarfsgerechte Nachbehandlungen durchzuführen. Dieser langfristige Behandlungsplan unterstützt Leistungsathleten mit z. B. degenerativen Veränderungen wie Arthrose dabei, ihre Wettkampfleistung ohne Schmerzen aufrechtzuerhalten.
Weiterführende Informationen
– Fortschrittliche Hyaluronsäuretherapie bei Arthrose und Meniskusläsionen: Hymovis® und Hymovis® ONE
■ Fidia Pharma, Autorin: Lilian Kura
Quellen:
Henrotin Y, Bannuru R, Malaise M, Ea HK, Confavreux C, Bentin J, Urbin-Choffray D, Conrozier T, Brasseur JP, Thomas P, Hick AC, Marinello A, Giordan N, Richette P. Hyaluronan derivative HYMOVIS® increases cartilage volume and type ii collagen turnover in osteoarhritic knee: data from MOKHA study. BMC Musculoskelet Disord. 2019; 20: 293. doi:10.1186/s12891-019-2667-0
Priano F. Early Efficacy of Intra-Articular HYADD® 4 (Hymovis®) Injections for Symptomatic Knee Osteoarthritis. Joints. 2017; 5: 79-84. doi:10.1055/s-0037-1603677
Finelli I, Chiessi E, Galesso D, Renier D, Paradossi G. A new viscosupplement based on partially hydrophobic hyaluronic acid: a comparative study. Biorheology. 2011; 48: 263-75. doi:10.3233/BIR-2011-0596