DZSM-MITTEILUNG

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Fortsetzung Sportmedizin – Quo Vadis?

Der Erhalt der Volksgesundheit ist in großem Maße vom Einbringen von Bewegung in unseren bewegungsverarmten Alltag abhängig. Sport ist nach wie vor ein wichtiger Faktor für unsere Kinder und Jugendlichen in einer zunehmend digitalisierten Welt, die Wirklichkeit des eigenen Körpers und das Erlebnis Bewegung zu spüren und einer der letzten Motivatoren für physische Leistung und auch soziale Integration. „Gemeinsam für einen gesunden Sport“ lautete das Thema des Kongresses und sollte uns eine Mahnung sein, das gemeinsame Ziel der sportmedizinisch interessierten Ärztinnen und Ärzte nicht aus den Augen zu verlieren.

Die GOTS hat sich als Ziel gesetzt, die Ausbildung der Ärzte – soweit es den Bewegungsapparat betrifft – voranzutreiben und einen Zertifikatskurs entwickelt, der eine Basisausbildung für den Sportarzt in Orthopädie / Traumatologie und physikalischer Medizin darstellt. In vier Modulen zu zwei Tagen in Österreich, Deutschland und der Schweiz werden von erfahrenen SportmedizinerInnen in Vorträgen und Workshops das Wissen und die Fertigkeiten für die sportmedizinische Praxis vermittelt. Der Kurs ist jetzt im fünften Turnus und immer ausgebucht, was zeigt, wie hoch das Interesse an sportmedizinischer Weiterbildung auf hohem Niveau ist. Darüber hinaus wurde in einer Kooperation mit der Donau Universität Krems – einer bundesstaatlichen Universität für Weiterbildung – in Österreich zusammen mit der GOTS und der ÖGSMP ein Masterstudiengang entwickelt, der berufsbegleitend in zweieinhalb Jahren absolviert werden kann und das gesamte Spektrum der Sportmedizin erfasst. In zwei Vertiefungen können der Bewegungsapparat oder das internistisch-leistungsphysiologische Spektrum abgedeckt werden, daneben werden Wissenschaftstheorie, Epidemiologie und Evidenzbasierte Medizin gelehrt und in einem Kommunikationsmodell auch soziale Skills vermittelt.

Der Studiengang hat in diesem Jahr gestartet und war auch in Leipzig am Sportzentrum zu Gast, wo das einführende Modul für Sportmedizin für beide Gruppen gehalten wurde. Das Studium wird mit einer Masterthese abgeschlossen, was den wissenschaftlichen Output der Sportmedizin sicher verbessern wird.

Die Förderung der Ausbildung wurde auch zum Schwerpunktthema in der Zukunftsstrategie der GOTS bestimmt, da hier die größten Chancen bestehen, gesellschaftlich wirksam zu werden und die Sportmedizin in die medizinische Versorgung über aktive engagierte Kollegen einzubringen. Insofern braucht es viele Helden, die sich dieser Sache annehmen und die Sportmedizin vorwärts bringen zum Wohl der Sportler und unserer gemeinsamen Gesundheit.

■ Nehrer S