DZSM-MITTEILUNG

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Fortsetzung Neues Ludwig-Boltzmann-Institut für digitale Gesundheit am Universitätsinstitut für Sportmedizin in Salzburg

Potential und Vision

Die Kombination dieser Fortschritte hat das Potential, nachhaltige Lebensstiländerungen von PatientInnen und Risikogruppen zu unterstützen. Die Vision ist es, ausgehend von der Modellregion Salzburg zuerst CVD-PatientInnen und dann die breite Bevölkerung mit Hilfe von neuen digitalen Möglichkeiten bei gesundheitsfördernden Lebensstiländerungen zu unterstützen. In der Umsetzung werden PatientInnen und die Bevölkerung aktiv eingebunden. Langfristig profitiert nicht nur die Gesundheit der einzelnen Betroffenen von der Arbeit des LBI, sondern auch die allgemeine Bevölkerung, sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf volkswirtschaftlicher Ebene.

Digitale Technik und Erkenntnisse aus Psychologie werden kombiniert, um auf Basis moderner Datenanalyse und maschinellem Lernen medizinisch überprüfte, gesundheitsfördernde personalisierte Hilfestellungen für PatientInnen automatisch und rechtzeitig bereitzustellen (Just-In-Time Interventions). Den PatientInnen wird z.B. konkret ein sicherer und benutzerfreundlicher digitaler Gesundheitsassistent zur Verfügung gestellt werden. Die Hilfestellungen berücksichtigen das lokale Umfeld und geographische Gegebenheiten, sowie die persönlichen Präferenzen der PatientInnen.

Zusätzlich wird für und mit den PatientInnen und BürgerInnen ein sicheres und benutzerfreundliches Tool zur Kontrolle und zur sicheren Auswertung und Verwertung ihrer gesundheitlich relevanten Daten entwickelt, auch von Daten die von Drittanbietern erfasst wurden. Dieses Tool erleichtert den Gewinn von wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen (Evidenz) in Form von groß angelegten Studien. In der Modellregion Salzburg wird diese bürger-unterstützte, offene gesundheitswissenschaftliche Forschung ausgehend vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Digital Health, über den Zeitraum von sieben Jahren durchgeführt, soll aber durch den Weiterbestand und den Ausbau des Instituts und das Zurverfügungstellen der entwickelten Soft- und ggf. Hardware dauerhaft gesichert werden.

Das interdisziplinäre internationale LBI-Forschungsteam setzt sich aus Medizinern, Computerwissenschaftlern und Neurowissenschaftlern zusammen und arbeitet gemeinsam mit lokalen Experten des Universitätsinstituts für präventive und rehabilitative Sportmedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) Salzburg daran, die Probleme der CVD-Rehabilitation und Prävention zu lösen.

Die Finanzierung erstreckt sich über 7 Jahre und ist mit insgesamt 10 Millionen Euro dotiert. Die Mittel stammen zum einen von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und zum anderen vom Land Salzburg sowie den unten genannten Konsortialpartnern. Ziel des LBIs ist es mittels bereits vorhandener, aber auch neu zu schaffender digitaler Möglichkeiten Patienten dabei zu helfen, ihre realistischen Lebensstiländerungen nachhaltig umzusetzen. Begonnen wird mit Herzpatienten der ambulanten kardiologischen Rehabilitation; bei Erfolg sollen andere Patientengruppen, aber auch Gesunde in Studien eingeschlossen werden.