DZSM-MITTEILUNG

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Fortsetzung Merkblatt: Gesundheitssituation für Sportler durch die aktuelle Coronavirus-Pandemie (SARS-CoV-2 / COVID-19)

Nutzung von Sportanlagen und Training in Teams in der aktuellen Pandemiesituation

– Viele Trainingszentren sind bereits geschlossen worden. Die Nutzung von Sporteinrichtungen, insbesondere von Umkleideräumen, Duschen und Trainingsanlagen, sollte soweit im Rahmen der behördlichen Auflagen möglich, während der Pandemie streng beschränkt und kontrolliert werden.

– Einzelsportarten sind generell möglich, wobei auf den Mindestabstand zu anderen Sportlern zu achten ist. Mannschafts-, Kontakt- und Kampfsportarten sind aktuell nicht möglich. Es wird empfohlen, zu Hause ein Ergometer- und Krafttraining durchzuführen oder in der freien Natur zu trainieren. Wenn Sportler in einer kontrollierten Selbstquarantäne (z.B. Trainingslagersituation) sind oder in kleinen Gruppen (bis max. 5 Sportler*innen) im nicht-öffentlichen Raum trainieren, können Ausnahmen möglich sein, soweit diese mit den behördlichen Anordnungen vereinbar sind.

– Beim Training im Freien hat eine Person ein geringes Risiko, sich anzustecken. Das Risiko kann sekundär durch die Nähe zu Trainingspartnern erhöht werden.

– Wenn möglich, sollten sich Sportler zu Hause und nicht in Gemeinschaftsräumen umziehen und duschen.

Wenn sich Sportler krank fühlen

– Bei den o. g. typischen Symptomen sollten Athleten eine Trainingspause einlegen, ihren Sportarzt oder ihren Hausarzt anrufen und deren Anweisungen befolgen; das gilt auch für Begleitpersonen. Die Trainingsgruppe oder andere Kontakte sind zu informieren. Bei positiv getesteten aber symptomfreien Personen empfehlen wir, zunächst auf höher intensive körperliche Belastungen zu verzichten.

– Kranke Athleten und Begleitpersonen sollten vom Rest einer Mannschaft umgehend getrennt werden, sich selbst isolieren und ihre Hände sorgfältig desinfizieren. Sie sollten bei akuten Symptomen eine Gesichtsmaske tragen, aber darauf achten, dass die Maske korrekt verwendet wird.

– Die Trennung sollte zwei bis drei Tage mehr als die tatsächlichen Anzeichen einer Infektion betragen. Die Aufhebung muss vom behandelnden Arzt entsprechend behördlicher Auflagen entschieden werden. Es ist wichtig, getrennte Toiletten für Erkrankte zu haben, um die Übertragung des Virus auf kontaminierten Oberflächen zu unterbinden.

Gibt es eine Rolle für die Impfung?

– Gegenwärtig gibt es keine Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2.

– Allgemein wird Leistungssportlern und Begleitpersonen die jährliche Impfung mit tetravalenten Grippeimpfstoffen gegen die virale Influenza empfohlen. SARS-CoV-2 ist kein Influenza-Stamm und wird durch diesen Impfstoff nicht verhindert. Die Grippeimpfung ist am wirksamsten in der nördlichen Hemisphäre im November und in der südlichen Hemisphäre im Juni.

Wie kann ich eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vermeiden?

– Fieber ist bei den meisten Erkältungen und Infektionen der Atemwege ungewöhnlich, ist aber bei COVID-19 und der Grippe allgegenwärtig.

– Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 ist in Regionen, in denen die Infektion weit verbreitet ist (Gemeindeinfektion, Risikogebiet), sehr hoch. Vorsicht in der jetzigen Situation: Reisende sind potenziell infektiös, allgemein ist Vorsicht geboten.

– Die meisten Infektionsverläufe mit dem Coronavirus sind mild, aber es können schwerwiegendere Komplikationen auftreten, insbesondere bei älteren und immungeschwächten Menschen.

– Eine Infektion mit SARS-CoV-2 sollte vom Arzt als mögliche Ursache einer Infektion bei akuten Atemwegserkrankungen angesehen werden.

– Athleten und ihr Umfeld, die krank sind und Kontakt mit einer infizierten Person oder einer Person hatten, die in betroffene Regionen gereist ist, sollten sich in einem öffentlichen Gesundheitsamt, in dem auf Sars-CoV-2 / COVID-19 getestet werden kann, ärztlichen Rat einholen (entsprechend den örtlichen Gesundheitsanweisungen). Bei solchen Personen kann eine 14-tägige Quarantäne erforderlich sein. Es ist aber wichtig, die Empfehlungen der örtlichen Gesundheitsbehörde oder der WHO bezüglich weiterer Tests und Isolierung zu befolgen.

– Die Übertragungszeit scheint 1 bis 14 Tage (Median 2-7 Tage) zu betragen; während dieser Zeit kann eine infizierte Person das Virus auf andere übertragen, auch wenn keine klinischen Anzeichen einer Infektion vorliegen (während dieser asymptomatischen Zeit kann das Virus durch den Test möglicherweise nicht nachgewiesen werden).

– Die Testung kann anfangs negativ sein. Bei klinisch typischem Verlauf sollte eine Wiederholungstestung nach 3-4 Tagen erfolgen, bevor eine Isolation evtl. aufgehoben und somit das Umfeld kontaminiert wird.

Empfehlung des Wissenschaftsrates der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e. V.
Modifiziert nach einer Empfehlung der Kommission für Sportmedizin des Weltruderverbandes (FISA) vom 23.03.2020.

■ Steinacker JM, Bloch W, Halle M, Mayer F, Meyer T, Hirschmüller A, Röcker K, Nieß A, Scharhag J, Reinsberger C , Scherr J, Niebauer J, Wolfarth B und Sports Medicine Commission der FISA

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