Sportmedizin
ORIGINALIA
INLINE-TRAINING IM ALTER

Einfluss eines Inline-Trainings auf die Gleichgewichtsfähigkeit älterer Personen

The Effect of Inline Skating on Postural Control in Elderly People

ZUSAMMENFASSUNG

Die Auswirkung von Inline-Skaten auf die Gleichgewichtsfähigkeit ist bisher nicht bekannt.  Die  vorliegende  Studie  untersuchte  vor  und  nach  einem  5-wöchigen Inline-Training die posturale Kontrolle bei Personen im Alter von 62 bis 74 Jahren. 14 Personen nahmen am Training teil (12 Frauen, 2 Männer; 67 ± 4 Jahre, 163 ± 6 cm, 71 ± 11 kg), 8 Senioren bildeten die Kontrollgruppe (6 Frauen, 2 Männer; 69 ± 3 Jahre, 169 ± 6 cm, 73 ± 11 kg).
Die Gleichgewichtsfähigkeit wurde in den folgenden Bedingungen getestet: a) auf einer Kraftmessplatte im Ein- und Zweibeinstand mit und ohne Therapiekreisel, b) auf einer beweglichen Plattform (Posturomed) im Ein- und Zweibeinstand mit und  ohne  Perturbation,  c)  im  Functional  Reach  Test  auf  stabilem  Untergrund, bei  dem  die  maximale  Vorneigungsfähigkeit  der  Probanden  erfasst  wurde.  Die Teilnehmer der Trainingsgruppe verbesserten sich in allen Testbedingungen. Die größten Fortschritte konnten dabei in den anspruchsvollsten Gleichgewichtstests (Einbeinstand  auf  Therapiekreisel  bzw.  mit  Perturbation)  beobachtet  werden. Die  Kontrollgruppe  wies  in  keinem  der  Tests  signifikante  Verbesserungen  auf. Die  Ergebnisse  der  vorliegenden  Studie  demonstrieren,  dass  sich  die  posturale Kontrolle durch Inline-Training bei älteren Personen steigern lässt. Die funktionelle Relevanz  dieser  Trainingsintervention  wird  dadurch  deutlich,  dass  gerade in  denjenigen  Testbedingungen  die  größten  Verbesserungen  zu  verzeichnen waren, die am anspruchsvollsten waren und damit ein großes Gefahrenpotential hinsichtlich Stürzen tragen.

Schlüsselwörter: Gleichgewicht, Senioren, Training, Sturzprophylaxe

SUMMARY

The  effect  of  inline  skating  on  postural  control  is  unknown.  The  present  study investigated the influence of 5 weeks of inline training on balance control in elderly people aged 62 to 74 years. 14 subjects participated in the training while 8 served as  a  control.  Postural  stability  was  assessed  in  different  balance  tasks:  a)  on  a force plate during mono- and bipedal stance (subjects stood either directly on the force plate or on a spinning top), b) on a moveable platform (Posturomed) during mono- and bipedal stance with and without perturbation, c) during a functional reach test on a stable support surface. Inline-trained participants improved in all test conditions. The greatest progress was achieved in the most demanding tests (during monopedal stance on the spinning top and when subjects were perturbed during one-legged stance on the Posturomed). The control group demonstrated unchanged performance in the post-measurement. The present results indicate that inline skating improves the ability to control upright stance in elderly people. As this effect was most pronounced in the demanding postural tasks, it may be speculated  that  inline  training  is  especially  effective  to  avoid  loss  of  balance  in situations with a high risk of falling.

Key Words: Postural control, elderly, training, fall prevention

EINLEITUNG

Es liegt eine Vielzahl von Studien über Inline-Skating vor, die sich mit  den  Risikofaktoren  und  dem  Verletzungsbild  dieser  Sportart auseinandersetzen (31, 38, 20, 21). Als eine der häufigsten Sturzursachen gilt dabei der Verlust des Gleichgewichts ohne äußere Einwirkung (1, 28). Dies macht deutlich, dass der Gleichgewichtskontrolle eine  herausragende  Funktion  bei  der  Ausübung  dieser  Sportart zukommt.  Erstaunlicherweise  hat  sich  jedoch  noch  keine  Studie den  potentiell  positiven  Effekten  des  Inline-Fahrens  in  Bezug  auf die  Gleichgewichtsfähigkeit  angenommen.  Die  erhöhte  Standposition, kombiniert mit der Verringerung der Unterstützungsfläche erschwert  die  Aufgabe,  den  Körperschwerpunkt  über  der  Unterstützungsfläche zu halten.
In  Analogie  zu  den  Effekten  eines  sensomotorischen  Trainings, das auf instabilem Untergrund durchgeführt wird (44), kann vermutet  werden,  dass  die  Fortbewegung  auf  Inline-Skates  einen adäquaten  Reiz  zur  Verbesserung  der  posturalen  Kontrolle  darstellt. Das primäre Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb, den Einfluss eines 5-wöchigen Inline-Trainings auf die Gleichgewichtsfähigkeit  zu  erfassen.  Als  Probanden  wurden  ältere  Senioren  im Alter von 62 bis 74 Jahren gewählt, da in dieser Altersgruppe der Erhalt  bzw.  die  Wiederherstellung  der  Gleichgewichtsfähigkeit eine wichtige Funktion im Rahmen der Sturzprophylaxe einnimmt (25, 8, 27). Im Laufe des menschlichen Alterungsprozesses kann es zu  degenerativen  Erscheinungen  des  neuromuskulären  und  somatosensorischen  Systems  kommen.  Altern  ist  im  Allgemeinen von einem Rückgang der Kraft (19), insbesondere der Schnellkraft (18, 33),  gekennzeichnet,  da  es  zu  einer  Reduktion  der  großen  aMotoneurone (47) sowie der Typ II Muskelfasern kommt (11, 26). Darüber hinaus sind kutane (51) und visuelle (49) Wahrnehmung oftmals  eingeschränkt  und  es  kann  zu  einer  Verringerung  der Nervenleitgeschwindigkeit kommen (10). Im Vergleich zu jungen Menschen zeigen ältere Personen bei Änderungen der posturalen Anforderung  eine  reduzierte  Modulation  spinaler  Reflexantworten (22, 32, 23). Diese Alterserscheinungen führen zu einer herab gesetzten körperlichen Leistungsfähigkeit, die sich nachteilig auf die Gleichgewichtsfähigkeit auswirken kann (41). Granacher et al. (13)  demonstrierten  jedoch,  dass  diesen  negativen  Effekten  des Alterns  durch  ein  sensomotorisches  Training  entgegengewirkt werden  kann  und  sich  die  posturale  Kontrolle  auch  bei  älteren Personen (67 ± 4 Jahre) verbessern lässt. In Anbetracht der bereits beschriebenen  Ähnlichkeit  von  sensomotorischem  Training  und Inline-Skaten  wurde  die  Hypothese  aufgestellt,  dass  ein  InlineTraining zur Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeit bei älteren Personen führt. Darüber hinaus sollte evaluiert werden, inwieweit sich die Gleichgewichtsfähigkeit in Relation zum Schwierigkeitsgrad  der  Testbedingung  anpasst,  da  Studien  an  Patienten  den Schluss nahe legen, dass erst ab einem gewissen Anforderungslevel  funktionell  relevante  Gleichgewichtsdifferenzen  erfasst  werden können (17, 39).

MATERIAL UND METHODEN

Personenstichprobe
Insgesamt  nahmen  22  ältere  Personen  ohne  neurologische  oder orthopädische Einschränkungen an der Studie teil. Acht Personen bildeten die Kontrollgruppe (6 Frauen, 2 Männer; 69±3 Jahre, 169 ±6 cm, 73±11 kg, Body-Mass-Index (BMI) 25±4), 14 Personen die Interventionsgruppe (12 Frauen, 2 Männer; 67 ± 4 Jahre, 163± 6 cm, 71±11 kg, Body-Mass-Index (BMI) 27±3). Keiner der Teilnehmer  hatte  zuvor  Erfahrungen  im  Inline-Fahren  gesammelt.  Die Aufteilung auf die zwei Gruppen erfolgte zufällig. Auf Grund der Befürchtung, dass einige Probanden der Trainingsgruppe ihre Teilnahme wegen Überforderung oder wegen eines Sturzes einstellen würden,  sind  von  Anfang  an  mehr  Teilnehmer  in  die  Trainingsgruppe  eingeteilt  worden.  Da  jedoch  alle  Probanden  der  Trainingsgruppe das Training und die Ausgangsmessung abschlossen, ergibt  sich  eine  unterschiedliche  Anzahl  an  Teilnehmern  für  die Trainings-  und  die  Kontrollgruppe.  Alle  Teilnehmer  der  Studie waren Mitglied einer Seniorensportgruppe, die regelmäßig einmal pro Woche trainierte.

Training
Das  Inline-Training  erstreckte  sich  über  einen  Zeitraum  von  5 Wochen  mit  insgesamt  13  Trainingseinheiten  (jeweils  2  in  den ersten  2  Wochen  und  je  3  in  den  darauf  folgenden  3  Wochen). Eine  Einheit  umfasste  mit  Aufwärmen  und  Anlegen  der  Sicherheitsausrüstung 60 Minuten, wobei mindestens 30 Minuten auf das  Fahren  auf  einem  oder  zwei  Skates  entfielen.  Das  primäre Ziel des Trainings war die Schulung der eigenständigen Fortbewegung auf Inline-Skates. Zu Anfang fand eine Einführung in das richtige Stürzen statt (ohne Skates), im Anschluss daran kamen Übungen  auf  einem  Skate  und  auf  Mattenböden  zum  Einsatz. Ab der sechsten Trainingseinheit wurde mit Hilfe von Zug- und Schiebeübungen das Fahren auf zwei Skates geübt. Gegen Ende der Intervention wurde Wert auf das Erlernen effektiver Bremstechniken gelegt.

Ablauf
Sowohl  die  Trainings-  als  auch  die  Kontrollgruppe  absolvierten eine Reihe von Gleichgewichtstests. Vor der eigentlichen Messung fanden für jeden Test zwei Probedurchgänge statt, um mögliche Lerneffekte  zu  minimieren.  Um  Ermüdung  vorzubeugen,  lagen zwischen  den  einzelnen  Tests  1  bis  2  Minuten  Pause,  zwischen den Stationen 5 Minuten. Die Testbatterie wurde nach dem Training bzw. nach 5 Wochen normaler körperlicher Aktivität (Kontrollgruppe) ein zweites Mal in gleicher Weise durchlaufen.

Bestimmung der posturalen Kontrolle mit Hilfe einer Kraftmessplatte
Änderungen der Druckverteilung des Fußes (COP = „centre of pressure“)  wurden  mit  Hilfe  einer  Kraftmessplatte  (GKS  1000®,  IMM Holding GmbH) mit einer Aufnahmefrequenz von 200 Hz gemessen. Die Auslenkung des COP in anterior-posteriore wie auch medio-laterale Richtung wurde sowohl im ein- als auch beidbeinigen Stand mit stabiler Unterstützungsfläche (Kraftmessplatte) und mit instabilem  Untergrund  (Therapiekreisel,  der  auf  die  Kraftmessplatte gelegt wurde) bestimmt. Somit ergaben sich 4 verschiedene Messbedingungen:

a) Beidbeiniger Stand (30 s)
b) Beidbeiniger Stand auf Therapiekreisel (30 s)
c) Einbeinstand (rechtes und linkes Bein für je 15 s)
d) Einbeinstand auf Therapiekreisel (rechtes und linkes Bein für je 15 s)

Bestimmung der posturalen Kontrolle mit Hilfe einer beweglichen Plattform
Die Standstabilität wurde zusätzlich mit einer beweglichen Plattform (PosturomedTM) erfasst, die an vier Federn aufgehängt war und  somit  dynamische  Translationsbewegungen  in  der  Transversalebene erlaubte ( für technische Details siehe Mueller et al. (30)). Die Probanden wurden aufgefordert, möglichst ruhig auf dem Gerät im ein- bzw. beidbeinigen Stand zu stehen. Zusätzlich fand ein Perturbationstest statt, bei dem die Plattform mit einer Auslenkung von 2, 5 cm zunächst arretiert und nach einiger Zeit vom Versuchsleiter freigegeben wurde, so dass es zu einem für  den  Probanden  unvorhergesehenen  ruckartigen  medialen Störreiz kam. Der Proband hatte hierbei die Aufgabe, die schwingende Plattform so schnell wie möglich in eine ruhige Position zu bringen. Insgesamt ergaben sich demnach 4 Aufgabenstellungen für  den  Probanden,  in  denen  Schwankungen  der  PosturomedPlattform  in  anterior-posterior  und  medio-lateralen  Richtung aufgezeichnet wurden:

a) Beidbeiniger Stand (30 s)
b) Beidbeiniger Stand mit Perturbation (10 s)
c) Einbeinstand (rechtes und linkes Bein für je 15 s)
d) Einbeinstand mit Perturbation (rechtes und linkes Bein für je 10 s)

Functional Reach Test
Im  Functional  Reach  Test  wurde  die  maximale  Vorneigungsfähigkeit der Probanden gemessen. Die Versuchspersonen standen  hierzu  schulterbreit  im  beidbeinigen  Stand  und  streckten ihren  rechten  Arm  im  90°  Winkel  (Schulter  –  Rumpf)  nach vorne.  Von  dieser  Ausgangsposition  wurde  der  Proband  aufgefordert, seine Hand so weit wie möglich auf der gleichen Höhe nach vorne zu strecken, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Die Differenz  in  Zentimetern  zwischen  der  Reichweite  in  der  Ausgangsposition  und  der  Reichweite  bei  maximaler  Vorlehnung wurde bestimmt.

Datenverarbeitung und Statistik
Aufgrund der kürzeren Messzeiten im Einbeinstand gegenüber dem beidbeinigen Stand wurde für alle Bedingungen der mittlere Schwankweg bzw. die mittlere COP-Auslenkung pro Zeit errechnet. Für das Posturomed konnte die Versuchsbedingung Einbeinstand  mit  Perturbation  nicht  in  das  Messwieder holungsdesign mit aufgenommen werden, da es zu viele Versuchsabbrüche gab. Bei dieser Bedingung wurden deshalb die Anzahl der Abbrüche in Eingangs- und Ausgangsmessung miteinander verglichen.
Die  Daten  sind  als  Mittelwerte  ±  Standardfehler  angegeben außer bei der Darstellung der Personenstichprobe, bei der Mittelwerte  und  Standardabweichung  genannt  sind.  Der  Einfluss  des  Trainings  auf  die  Gleichgewichtsfähigkeit  wurde  in einem  ersten  Schritt  mit  einem  „allgemeinen  linearen  Modell“ (general linear model = GLM) mit den Faktoren „Gruppe“, „Zeit“ und  „Test“  durchgeführt  [2  (Gruppe)  *  2  (Zeit)  *  8  (Test)].  Zusätzlich wurden für die verschiedenen Einzeltests an GKS und Posturomed  GLMs  mit  den  Faktoren  „Zeit“  und  „Test“  gerechnet. Für die Anzahl der Versuchsabbrüche auf dem Posturomed wurde  ein  nicht-parametrischer  Wilcoxon-Test  durchgeführt, um Unterschiede zwischen Eingangs- und Ausgangsmessung zu detektieren.  Traininsbedingte  Anpassungen  der  Reichweite  im Functional Reach Test wurden durch eine 2 (Gruppe) x 2 (Zeit) faktorielle Varianzanalyse bestimmt. Zusammenhänge zwischen dem Schwierigkeitsgrad einer Testbedingung (Level 1 bis 4) und den durch Training erzielten Verbesserungen der Standstabilität wurden mit Hilfe einer GLM errechnet. Allen Tests wurde eine Signifikanzniveau von P≤0.05 zugrunde gelegt.

ERGEBNISSE

Die  GLM  über  alle  Testbedingungen  und  Gruppen  ergab  keine generellen  Anpassungen  über  die  Zeit  (F18=0,16;  p=0,70).  Die Interaktionen  „Zeit“  *  „Gruppe“  (F18=5,5;  p=0,031)  und  „Zeit“ *  „Test“  (F12=3,4;  p=0,029)  waren  jedoch  signifikant.  Vor  Trainingsbeginn waren keine Unterschiede zwischen Trainings- und Kontrollgruppe  ersichtlich.  Dies  impliziert  divergierendes  Verhalten von Trainings- und Kontrollgruppe sowie unterschiedlich ausgeprägte Anpassungen bei den jeweiligen Testbedingungen.

COP Auslenkung
Die auf der Kraftmessplatte bestimmten COP Auslenkungen von Eingangs-  und  Ausgangsmessung  wiesen  einen  gruppenspezifischen Unterschied über die Zeit auf: „Zeit“ * „Test“ * „Gruppe“ (F3, 18 = 3,4; p = 0,042). Dabei unterschieden sich Eingangs- und Ausgangsmessung  ausschließlich  für  die  Trainingsgruppe  (Faktor „Zeit“ F13 = 6,9; p = 0,021; Kontrollgruppe: F6 = 1,1; p = 0,34; Abb. 1).  In  beiden  Gruppen  waren  signifikante  Unterschiede der  COP  Auslenkungen  beim  Vergleich  der  einzelnen  Testbedingungen  (beidbeiniger  Stand  stabil,  beidbeiniger  Stand  auf Therapiekreisel,  einbeiniger  Stand  stabil,  einbeiniger  Stand  auf Therapiekreisel) zu sehen: Trainingsgruppe, F11 = 15,7; p < 0,001; Kontrollgruppe, F4 = 15,4; p = 0.011.

Schwankweg
Der  Schwankweg  von  Eingangs-  und  Ausgangsmessung  unterschied sich gruppen- und testspezifisch: „Zeit“ * „Test“ * „Gruppe“ (F2, 18 = 3,97; p = 0,037). Die GLM lieferte sowohl für die Trainings- (F11 = 31,6; p < 0,001) als auch die Kontrollgruppe (F6 = 12,0; p = 0,008) signifikante Unterschiede für die verschiedenen Testbedingungen auf dem Posturomed (beidbeiniger Stand ohne Perturbation,  beidbeiniger  Stand  mit  Perturbation,  einbeiniger Stand  ohne  Perturbation).  Einen  Zeiteffekt  sowie  eine  Interaktion von Zeit und Test ergab sich jedoch ausschließlich für die Trainingsgruppe („Zeit“ F12 = 14,1; p = 0,003; „Zeit“ * „Test“ F11 = 7,0; p = 0,011; Kontrollgruppe: „Zeit“ F7 = 0,4; p = 0,57; „Zeit“ * „Test“ F6 = 1,7; p = 0,27; Abb. 2). Darüber hinaus verzeichnete die Trainingsgruppe in der Versuchsbedingung Einbeinstand mit Perturbation in der Ausgangsmessung 13 Versuchsabbrüche weniger als in der Eingangsmessung (p<0,001), die Kontrollgruppe hingegen nur einen weniger (p=0,32).

Functional Reach Test
Im Functional Reach Test ergab sich eine Interaktion von „Zeit“ * „Gruppe“ (F1, 20=21,4; p<0,001). Die Trainingsgruppe konnte sich im Functional Reach Test von 38,4±1,0 cm auf 43,9±1,6 cm verbessern (p<0,001) wohingegen die Werte der Kontrollgruppe keine  Änderungen  aufwiesen  (Eingangsmessung:  38,9±1,5  cm; Ausgangsmessung: 37,5±1,4 cm; p=0,26; siehe Abb. 3).

Ausmaß der Trainingsanpassung in Relation zum Schwierigkeitsgrad des Tests
Für die Testbedingungen auf dem GKS [Level 1) beidbeinig stabil, Level 2) beidbeinig Therapiekreisel, Level 3) einbeinig stabil, Level 4) einbeinig Therapiekreisel] ergab sich ein signifikanter Zusammenhang  zwischen  dem  Ausmaß  der  Trainingsanpassung  und dem  Schwierigkeitsgrad  des  Tests.  Die  COP  Auslenkung  nahm nach Training umso mehr ab, je schwieriger – gemessen am Ausmaß  der  mittleren  COP-Auslenkung  –  die  Versuchsbedingung war: Die größten Verbesserungen waren bei Level 4 zu verzeichnen, gefolgt von Level 3, 2 und 1 („Verbesserung in Relation zum Schwierigkeitsgrad  des  Tests“,  F11=4,4;  p=0,030;  siehe  Abb. 4). Gleichermaßen  konnten  sich  die  Probanden  bei  den  Gleichgewichtstests  auf  dem  Posturomed  in  der  anspruchsvollsten  Bedingung  am  meisten  steigern  („Verbesserung  in  Relation  zum Schwierigkeitsgrad des Tests“, F12=7,2; p=0. 009; siehe Abb. 5).

DISKUSSION

Das  5-wöchige  Inline-Training  führte  zu  einer  Verbesserung  der Gleichgewichtsfähigkeit bei den teilnehmenden Senioren. Die  größten  Leistungssteigerungen  konnten  dabei  in  den  anspruchsvollsten Test- (Gleichgewichts-) aufgaben beobachtet werden.  Im  Gegensatz  zur  Trainingsgruppe  wurde  bei  der  Kontrollgruppe keine Steigerung der posturalen Kontrolle beobachtet.

Trainierbarkeit des älteren Organismus
Im Laufe des menschlichen Alterungsprozesses kann es zu degenerativen Erscheinungen des neuromuskulären und somatosensorischen Systems kommen (19, 18, 33), die sich zum Teil nachteilig auf die Gleichgewichtsfähigkeit auswirken. Interventionsstudien haben jedoch  gezeigt,  dass  vielen  dieser  degenerativen  Prozesse  durch körperliche  Aktivität  entgegengewirkt  wird  und  es  zu  einer  Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeit kommen kann (36, 13). Granacher et al. (13) wiesen in diesem Zusammenhang nach, dass ein 13-wöchiges  sensomotorisches  Training  auf  instabilen  Unterstützungsflächen wie Kippbrettern, Therapiekreiseln und Airex-Matten (Airex®, Aalen, Deutschland) zu verbesserten Kompensationsreaktionen von Gangperturbationen führt. Gleichgewichtsübungen auf instabilen Unterstützungsflächen führten auch in anderen Studien zu Verbesserungen der posturalen Kontrolle bei älteren Personen (2, 4).  Dies  drückte  sich  beispielsweise  in  reduzierten  Schwankamplituden  im  Einbeinstand  mit  offenen  und  geschlossenen Augen sowie verbesserten Werten im Functional Reach Test aus. Die  Ergebnisse  der  vorliegenden  Studie  legen  den  Schluss  nahe, dass – zumindest bei älteren Personen – die Auswirkungen eines 5-wöchigen  Inline-Trainings  auf  die  Gleichgewichtsfähigkeit  vergleichbar denen nach sensomotorischem Training sind. Sowohl im Functional Reach Test als auch in den Tests auf dem Posturomed und dem GKS konnten sich die Senioren nach dem Inline-Training verbessern. Vor dem Hintergrund der erhöhten Sturzgefahr älterer Menschen (37) besitzen diese Ergebnisse eine hohe Relevanz, welche durch die Beobachtung gesteigert wird, dass sich die größten Leistungsfortschritte in den anspruchsvollsten Gleichgewichtsbedingungen nachweisen ließen.

Ausmaß der Trainingsanpassung in Relation zum Schwierigkeitsgrad des Tests
Bei Einteilung der Testbedingungen nach ihrem Schwierigkeitsgrad – gemessen am Ausmaß der COP-Auslenkung (GKS) bzw. der Länge des Schwankweges (Posturomed) – fällt auf, dass sich die Probanden in den einfacheren Tests nicht verbessern konnten. Sowohl im beidbeinigen Stand auf dem GKS wie auch auf dem Posturomed wiesen 6 Probanden „Verbesserungen“ auf, wohingegen sich die anderen 6 Probanden „verschlechterten“. Sobald die posturalen Anforderungen jedoch zunahmen (Einbeinstand bzw. Perturbationsreiz), waren bei nahezu allen Probanden der Trainingsgruppe Verbesserungen der Gleichgewichtsfähigkeit zu verzeichnen. Der statistisch abgesicherte Zusammenhang zwischen der Testschwierigkeit und dem  Ausmaß  der  Trainingsanpassung  lässt  vermuten,  dass  die einfachen  Testbedingungen  nicht  dafür  geeignet  waren,  funktionell  relevante  Gleichgewichtsdefizite  aufzudecken.  Gestützt  wird diese Vermutung durch Ergebnisse von Smithson et al. (42), die bei Parkinson-Patienten durch einfache statische Gleichgewichtstests keine Beeinträchtigung der posturalen Kontrolle nachweisen konnten. Wurden die Patienten jedoch in anspruchsvolleren Tests wie dem Einbeinstand oder bei Standperturbationen untersucht, konnte eindeutig zwischen Patienten und gesunden Personen bzw. zwischen Patienten mit und ohne Sturzgeschichte diskriminiert werden. Die mangelnde Sensitivität einfacher Testbedingungen wurde von den Autoren auf einen „Ceiling-Effect“ zurückgeführt und ist in mehreren  anderen  Studien  ebenfalls  beschrieben.  So  wiesen  Parkinson-Patienten bei statischen Tests des Gleichgewichts zum Teil sogar  signifikant  geringere  Körperschwankungen  auf  als  gesunde Kontrollpersonen (17, 39). Sobald jedoch Störreize appliziert wurden,  zeigten  diese  Patienten  unkoordinierte  Kompensationsreaktionen.  Die  aufgeführten  Studien  an  Patienten  legen  den  Schluss nahe,  dass  erst  ab  einem  gewissen  Anforderungslevel  funktionell relevante Gleichgewichtsdifferenzen erfasst werden.
Abgesehen von der Möglichkeit, dass die einfachen Testbedingungen aufgrund eines „Ceiling-„ bzw. „Floor-Effects“ nicht sensibel genug waren trainingsspezifische Anpassungen in der vorliegenden Studie zu detektieren, könnte jedoch auch die Art des Trainings für diese Ergebnisse verantwortlich sein. Inline-Skaten ist eine sehr dynamische  Sportart  und  es  kann  vermutet  werden,  dass  es  daher insbesondere  die  dynamische  Gleichgewichtsfähigkeit  anspricht. Die  einfachen  Testbedingungen  in  unserer  Studie  hatten  jedoch einen statischen Charakter. Ähnliche Resultate wurden bei Handballspielerinnen beobachtet, die an einem „neuromuskulären Training“ teilnahmen (16). Die Übungen der Intervention wurden dynamisch durchgeführt und hatten signifikante Verbesserungen der dynamischen  Gleichgewichtsfähigkeit  zur  Folge.  In  Einklang  mit der vorliegenden Studie konnten sich die Spielerinnen jedoch nicht in einem statischen Gleichgewichtstest steigern.
Unabhängig  davon,  welcher  Mechanismus  für  das  unterschiedliche  Ausmaß  der  Trainingsanpassung  in  Relation  zum Schwierigkeitsgrad  des  Tests  verantwortlich  war,  sprechen  die vorliegenden  Ergebnisse  für  eine  hohe  funktionelle  Relevanz  des Inline-Trainings  in  Hinblick  auf  die  Sturzprophylaxe.  Gerade  in den  postural  anspruchsvollen  Tests,  in  denen  das  Risiko  zu  stürzen besonders hoch war, konnten sich die Teilnehmer am meisten steigern. Dies lässt vermuten, dass inline-trainierte Personen auch in sturzgefährdeten Situationen des Alltags besser dem Verlust des Gleichgewichts entgegenwirken können als untrainierte Personen gleichen Alters.

Welche Adaptationen sind für die verbesserte posturale Kontrolle verantwortlich?
Die verbesserte Gleichgewichtsfähigkeit von Senioren nach Durchführung eines sensomotorischen Trainings wurde von Granacher et  al.  (13)  auf  periphere  und  spinale  Anpassungsreaktionen  zurückgeführt. Zu dieser Vermutung hatte die Beobachtung geführt, dass die Probanden nach dem Training höhere Amplituden sowie kürzere Latenzen ihrer kompensatorischen Reflexe aufwiesen. An Probanden jungen und mittleren Alters wurde vor kurzem demonstriert, dass sich durch ein Gleichgewichtstraining jedoch nicht nur spinale  sondern  auch  kortikale  Strukturen  anpassen  (3, 40, 43).  In allen drei Studien wurde vermutet, dass die supraspinalen Anpassungsreaktionen  den  entscheidenden  Beitrag  zur  Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeit lieferten. Im Falle des Inline-Trainings fehlen Messdaten, um Aussagen über die Anpassung spezifischer Strukturen  treffen  zu  können.  Aufgrund  der  kurzen  Trainingszeit von 5 Wochen wird jedoch vermutet, dass überwiegend neuronale Anpassungen zur Verbesserung der posturalen Kontrolle beigetragen  haben  (29, 14).  Diese  werden  primär  jene  Regionen  des  zentralen  Nervensystems  betroffen  haben,  welche  für  die  posturale Kontrolle  des  Inline-Fahrens  essentiell  sind.  Die  Bedeutung  des spinalen  Reflexsystems  wurde  sowohl  für  den  ungestörten  Stand (7, 48) als auch für kompensatorische Reaktionen nach Perturbation (9) gezeigt. Subkortikalen Regionen wie dem Kleinhirn und den Basalganglien wird ebenfalls eine wichtige Funktion in der Gleichgewichtskontrolle zugeschrieben (50, 34, 24). Neuere Studien an Tier und  Mensch  zeigen,  dass  auch  kortikale  Regionen  eine  wichtige Rolle in der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts spielen (5, 46, 6). Wie bereits erwähnt, konnte für spinale (15, 45) und kortikale Strukturen (3, 40, 43) eine hohe Plastizität nach sensomotorischem Training  nachgewiesen  werden.  Die  methodisch  schwierige  Zugänglichkeit subkortikaler Strukturen hat bisher den direkten Nachweis subkortikaler Plastizität verhindert. Allerdings sprechen indirekte Hinweise  in  Studien  über  sensomotorisches  Training  (40, 43)  als auch  direkte  Nachweise  in  Lernstudien,  die  nicht  in  Zusammenhang  mit  der  posturalen  Kontrolle  stehen  (35, 12)  dafür,  dass  mit zunehmender  Automatisierung  der  zu  bewältigenden  Aufgabe (also mit fortschreitendem Training), Kleinhirn und Basalganglien immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Die Analogie von Inline-Training und sensomotorischem Training lässt vermuten, dass Inline-Training Anpassungen auf spinaler und  supraspinaler  Ebene  induziert  und  dass  diese  multiplen  Anpassungen für die verbesserte Gleichgewichtsfähigkeit nach InlineTraining verantwortlich sind.

SCHLUSSBETRACHTUNG

Abschließend  bleibt  festzuhalten,  dass  sich  der  Organismus  des älteren Menschen positiv an den Trainingsreiz Inline-Fahren anzupassen vermag und sich diese Anpassungen am besten in postural anspruchsvollen Situationen nachweisen lassen. Da die anspruchsvollen  Testbedingungen  auch  diejenigen  Situationen  darstellen, in  welchen  die  älteren  Menschen  besonders  sturzgefährdet  sind, wird die überproportionale Verbesserungen in diesen Bedingungen als Indiz für eine hohe funktionelle Relevanz des Inline-Trainings in  Hinblick  auf  die  Prophylaxe  von  Stürzen  angesehen.  Es  muss hierbei  jedoch  angemerkt  werden,  dass  Inline-Skaten  eine  sehr anspruchsvolle Gleichgewichtsaufgabe darstellt und somit eine erhöhte Sturzgefährdung bei der Ausübung dieser Sportart vorliegt. Die vorliegende Studie will deshalb nicht den Eindruck vermitteln, dass  Inline-Training  generell  als  Ersatz  für  ein  sensomotorisches Training zur Sturzprophylaxe eingesetzt werden kann oder sollte. Vielmehr  wollen  wir  aufzeigen,  dass  denjenigen  (älteren)  Menschen, denen ein sensomotorisches Training zu wenig anspruchsvoll bzw. zu eintönig oder langweilig erscheint, mit dem Inline-Training eine abwechslungsreiche Alternative geboten wird.

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Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Wolfgang Taube
Department für Medizin
Universität Fribourg
Chemin du Musée 3
1700 Fribourg
Schweiz
E-Mail: wolfgang.taube@unifr.ch